Hallo Alle!
Mein Onkel gehört zum überschaubaren Grüppchen der Ofensammler. In meinem Elternhaus steht seit den 80ern ein gusseiserner Jugendstilofen, der im Winter durchbullert und nun möchten mein Freund und ich bei uns zu Hause auch einen aufstellen. Dafür bekommen wir von meinem Onkel einen nicht restaurierten Art Deco Ofen von ca 1920.
Ich hab mich ein wenig im Internet umgelesen, auch sicherer-ofenkauf.de´s Post zum Kauf solcher Öfen durchgelesen und jetzt ist meine anfängliche Begeisterung natürlich dahin. Wir dachten ganz blauäugig, dass wir den Ofen auseinandernehmen, entrosten, neu mit graphitpaste bestreichen, kitten, Schamottsteine rein und fertig ist der Lack. Weil er ja vor 1950 gefertig ist, wird er schon an den Bestimmungen der BImschV vorbeischrammen und zur Not kann man vielleicht die Ausnahme nach §22 beantragen... Haaahaaaa 😕
Jetzt hab ich gelesen, dass diese in Ba-Wü nur erteilt wird, wenn ein nachgeschalteter Filter eingebaut wurde.
Zu Feinstaubentstehung und Immissionen habe ich gefühlt je nach Quelle alles gefunden von "alte Gussöfen sind Feinstaubschleudern" hin zu "die sind energetisch und immissionstechnisch 10 mal besser als die modernen Kaminöfen mit Riesenbrennkammern"...
Mir dämmert also langsam, dass wir den Ofen wohl professionell restaurieren lassen müssen und eine Imissionsprüfung machen lassen müssen.
Daher zwei Fragen:
was kostet so eine Restauration Pi mal Daumen?
und was kostet ein Prüfgutachten?
Und spart mir ein bestandenes Prüfgutachten den nachgeschalteten Filter der anscheinend einen hohen Wartungsaufwand und auch so 1500€ Kosten bedeutet?
Vielen Dank für jede Form von Input!
Ein antiker Ofen der neu in Deutschland am Schornstein angeschlossen werden soll zum Heizen, muss die Emissionsgrenzwerte und den Mindestwirkungsgrad erfüllen wie es die Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen1 BImSchV. ( 2. Stufe gilt seit dem 01. Januar 2015) verlangt. Siehe dazu § 4, Absatz 3.
Habe ich auch bereits ausführlich hier im Forum erklärt.
Ob Ihr Ofen überhaupt eine Chance hat diese Grenzwerte zu erfüllen, kann ich Ihnen sagen wenn ich Bilder von dem Ofen sehe.
Wenn eine Chance besteht macht nur das RRF Rhein- Ruhr- Feuerstättenprüfinstitut in Oberhausen NRW solch ein Prüfgutachten.
Das kann bis zu 2.500 € kosten.
Bevor der Ofen dazu nach Oberhausen geht muss der Ofen natürlich restauriert werden und funktionsfähig sein.
Wenn der Ofen dann wirklich die Norm der BImSchV. 2. Stufe erfüllt muß KEIN Feinstaubfilter eingebaut werden. Erforderlicher Grenzwert für Feinstaub 40 mg/ m3. Aber auch andere Grenzwerte müssen erfüllt werden, wie Kohlenmonoxid, Stickoxid. Und der Wirkungsgrad muss min. 73 % betragen.
Was viele nicht für möglich halten, es gibt tatsächlich antike Öfen bis zu 150 Jahre alt die leicht die Grenzwerte der BImSchV. einhalten und sogar deutlich unterschreiten.Und das OHNE Partikelfilter. Aber nicht jeder antike Ofen.
Warum ist das so?
Weil die Grenzwerte in der BImSchV. und der erforderliche Mindestwirkungsgrad technisch völlig veraltet ist.
Stellen Sie mal Bilder vom Ofen ein oder nehmen Sie mit mir Kontakt auf. Tel. 0160-4444102
MfG Dieter Klaucke
Hallo Herr Klaucke, ich hab ja insgeheim gehofft, dass ich von Ihnen antwort bekomme! Aktuell habe ich noch keine Bilder von dem Ofen da mein Onkel sehr analog unterwegs ist, habe ihn aber gebeten, mir eines zu zusenden und sobald ich welche habe, werde ich sie hier verlinken.
<img src="
" alt="" /> das ist ein test.
Eine Ausnahmegenehmigung beim Landratsamt hat wohl wenig Aussicht auf Erfolg, oder?
Das wäre die Alternative. Wir hätten argumentiert, dass es sich um ein historisches Stück aus der Sammlung meines Onkels handelt. Wenn wir es dann nur hin und wieder befeuern dürfen ist mir das immernoch lieber als mehrere 1000€ allein in Transport und Prüfung zu investieren.
Ofen kann die 2. Stufe der BImSchV. erfüllen.
Haben Sie schon mit Ihrem Schornsteinfeger gesprochen?
Rufen Sie mich an. Kann Ihnen Tipps geben.
MfG Dieter Klaucke