Hallo zusammen,
wir planen in unser Haus (Bj 2005, gute Dämmung, ohne Keller) einen Natursteineckkamin einbauen zu lassen. Aufgrund des nachträglichen Einbaus ergeben sich einige Herausforderungen und daraus resultierend viele Fragen. Ich würde mich riesig freuen, wenn der eine oder andere von euch zu einzelnen oder (gerne) auch zu allen Punkten einen kurzen Kommentar abgeben könnte:
Zunächst das Grundsätzliche:
Der Raum, in dem der Kamin stehen soll, ist lediglich 27qm groß (69cbm Raum). Der Kamin soll primär dekorativen Charakter haben und nur im Notfall (wenn die Gas-Brennwerttherme mit angeschlossener Fußbodenheizung mal ausfallen sollte) als "Notheizung" dienen. Lässt man die Tür zum Flur offen, kann sich die Wärme durch die offene Treppe bis ins Obergeschoss verteilen.
Nach meiner Berechnung würde eine Heizleistung für den o.g. Raum von 3KW mehr als ausreichen. Nur leider gibt es solch kleine Heizeinsätze nicht oder aber sie haben derart kleine Sichtscheiben, dass ich mir auch eine Kerze hinstellen könnte. Der kleinste für uns in Frage kommende Einsatz wäre ein Eckeinsatz mit 7KW. Daher hier die alles entscheidende Frage: Ist ein Heizeinsatz mit dieser Nennleistung derart überdimensioniert, dass meine Frau und ich schon nach 30min Betrieb nur noch im Baströckchen im Zimmer sitzen oder kann man diesen Wert noch akzeptieren, wenn man die Zimmertür u. ggf. ein gekipptes Fenster offen lässt. Solltet ihr die 7KW wirklich für inakzeptabel überdimensioniert bewerten, braucht ihr nicht mehr weiter zu lesen, dann hat sich das ganze Projekt damit erübrigt.
Wenn 7KW noch in Ordnung sind, dann hier die nächsten Fragen:
Zur Auswahl stehen zwei Einsätze:
1. Spartherm Mini 2LRh:
NW-Leistung 7KW, Wärmeleistungsbereich 4,9 - 9,1KW, Gewicht 180kg
2. Schmid Ekko 4557h:
NW-Leistung 7KW, Wärmeleistungsbereich 3,2 - 7,1KW, Gewicht 225kg
Fragen:
a) Gibt es qualitative Unterschiede? (ist der Schmid mit seiner Gusskuppel durch sein deutlich höheres Gewicht höherwertiger?)
b) Gibt es qualitative Unterschiede im Türmechanismus (hochschiebbare Ausführung)?
c) Welche Aussagekraft hat der Wärmeleistungsbereich (wäre hier der Schmid durch seinen kleineren Bereich die geeignetere Wahl für den kleinen Raum)?
Mir liegen 2 seriöse Angebote von mir kompetent erscheinenden Ofensetzern vor, die jedoch beide ein abweichendes Konzept zur Entlastung der Estrich-Fußbodenheizung verfolgen (Gewicht der Kaminanlage ca. 850kg):
Der eine beabsichtigt dicht über dem Fußboden zwei T-Träger in die Außenwand einzuziehen, zwischen denen dann ein kleines Betonfundament gegossen wird, auf dem die Kaminanlage ruht (Nachteil: der Gesamtaufbau kommt höher, ggf. Wärmebrücke in der Außenwand).
Der andere möchte die Heizschleifen mittels Wärmebildkamera lokalisieren und dann vorsichtig per Handarbeit die Zwischenräume aufmeißeln, die Dämmung bis zur Bodenplatte entfernen und dort dann neue Punktfundamente aus Beton erstellen, auf denen die Anlage dann steht – die Last würde dann über die Punktfundamente direkt auf die Bodenplatte geleitet werden (Nachteil: es besteht ein Restrisiko, dass die Fußbodenheizung Schaden nimmt).
Welcher der beiden Varianten würdet ihr den Vorzug geben?
Letzte Frage zum Thema Schornstein: Dieser soll durch die Außenwand nach außen und dann nach oben durch den Dachüberstand geführt werden. Da das Haus verklinkert ist, soll auch der Schornstein entsprechend verkleidet werden (inkl. Fundament).
Variante 1: Ein doppelwandiger Edelstahlschornstein, der verkleidet und dann im unteren Bereich verklinkert wird
Variante 2: Ein keramischer Schornstein der Fa. Tona, ebenfalls verkleidet/verklinkert.
Welcher der beiden Varianten würdet ihr den Vorzug geben?
Und nun die "allerletzte" Bonus-Frage (sorry): Was haltet ihr von dem Schornsteinaufsatz "Windkat", der auch unter ungünstigen Umständen stets für einen guten Zug sorgen soll und zahlreiche gute Kritiken bekommen hat?
Sorry, viel Text, viele Fragen … Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr mir mit einer Antwort auf die eine oder andere Frage helfen könntet, die richtige Entscheidung zu treffen.
All denjenigen, die mir mit ihren Antworten dazu verhelfen, irgendwann einmal ein klein wenig schlauer von dieser Welt zu gehen, ein ganz herzliches Dankeschön im voraus.
Thomas
Die Kaminofenstudios verkaufen Dir alles. Auch einen 15-kw-Ofen für einen Schuhkarton.
Generel schätze ich Dein Vorhaben mit einem 7 kw-Ofen in einem so kleinen Raum - zumindest aus der Ferne betrachtet - als extrem problematisch ein. Und sich einen Ofen ins Haus zu stellen, um danach beim Betrieb im Winter die Fenster zu öffnen? Ich weiß nicht - auch als Kamineinsatz mit primärem Show-Charakter eine nicht wirklich ökologisch sinnvolle Variante. An vorderster Stelle - noch vor allen Planungen, die sich mit Kamineinsätzen konkret beschäftigen - empfehle ich Dir den guten alten Ratschlag: Wende Dich an Deinen Schornsteinfeger. Der sagt Dir was möglich ist - und viel wichtiger - was er Dir dann später auch abnimmt!
Gruß Günter
Hallo Thomas,
hier noch ein Erfahrungswert:
Wir heizen einen 47qm großen Raum, der mit einem 1,5m breiten Durchgang am Flur (mit Treppe zum OG) hängt und einem 1,3m breiten Durchgang an der Küche (ca. 10qm) mit dem Contura 590t, der 3-7kw Nennleistung hat. Mit dem wird es bei uns (ganz gut gedämmt, Bj, 2008) schon gut warm im Wohnzimmer. Bevor sich die Wärme wirklich verteilt, ist es meines Erachtens im Aufstellraum schon zu warm. Vielleicht gibt es noch andere Erfahrungen. Ich vermute, dass 7kw zu viel für Euren Raum sind. Sofern Du die Luft absperrst, oder zu wenig Holz verbrennst, wird die Brennkammer nicht richtig warm und das Ding verrußt und die Scheibe wird schwarz, bis hin zu Glanzruß im Schornstein (gefährlich!). Das ist wahrscheinlich auch nicht der gewünschte Effekt.
Wir haben den 260kg schwere Ofen auf Eichenparkett (2cm starke Dielen) auf dem normalen Estrich mit Fussbodenheizung stehen. Bisher (1,5 Jahre) keine Probleme mit der Konstruktion.
Grüße
Suchender
Hallo,
unser Specksteinkaminofen steht mit seinen 600 kg direkt auf der Betonplatte auf Füße durch den Estrich im Dachgeschoss.
Es wurde eine spezielle Folie auf die Fließen gelegt, die Fußbodenheizung hochgefahren und man hat den Verlauf der Heizschlangen der Fußbodenheizung gut gesehen, es wurde dazwischen gebohrt. Gefährlich sind die Stromkabel, die auf der Betondecke laufen.
Wir haben 2 Kaminöfen mit 2 verschiedenen Türöffnungen.
Bei der Türöffnung nach oben fliegt keine Asche beim Hochziehen der Türe aus der Brennkammer, da muss man eine Tür, die nach einer Seite aufgeht, schon sehr vorsichtig öffnen.
Wir waren letzte Woche bei einem Kaminbauer, da haben wir den Geo (große Version) von Attika brennen gesehen, hier wird das Holz nicht vorne, sondern an der Seite eingelegt. Der Ofen hatte erst einen Holzabbrand und man konnte die Speichersteine schon fast nicht mehr anfassen, der Trend geht zu kleineren Brennkammern mit Speichersteinen um oder im Kaminofen direkt, einfach, weil der Holzverbrauch sehr viel geringer ist.
Wir kaufen für einen ähnlich kleinen Raum einen Kaminofen mit Speichersteinen im Ofen, der allerdings während der Heizperiode täglich laufen wird. Im nächsten Jahr kann ich dir dann berichten.
Hallo möchten uns ebenfalls einen Aussenkamin anschaffen und von einem Ofenbauer wurde uns nun auch der Tona Star angeboten (Innen Keramik).
Leider hat hier im Thread noch niemand dazu Positives oder Negatives im Gegensatz zu einem Voll Edelstahl Kamin erwähnt.
Htat niemand Erfahrung mit dem Tona?