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Erfahrungsbericht Tulikivi Lampo S

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Hallo liebe Freunde des Holzheizens,

als ich meinen Ofen aussuchte habe ich ebenfalls in diesem Forum und anderen gelesen und mir so versucht eine Meinung zu bilden.

Damals bin ich nicht über allzu viele Meinungen zu Specksteinöfen gestolpert und wollte daher hier mal meine Erfahrungen teilen.

Wir haben uns den Lampo S von Tulikivi mit elektronischer Verbrennungssteuerung Senso gekauft.

Situation:

freistehendes EFH, Baujahr 1955, nicht gedämmt, Fenster erneuert vor 5 Jahren. Wohn/Esszimmer mit 34 qm.

Gelegen in RLP, keine Gegend, die für harte Winter bekannt ist, dafür aber für guten Wein :-). 2 kleine Kinder, verbrennen sollten sie sich auch nicht.

Wir haben einen 150mm Schornstein an der Außenwand neu errichten lassen. Höhe ca. 8m.

Was waren die Überlegungen?

Wir haben einen Ofen gesucht, den man nicht dauernd "betreuen" muss, also ständig nachlegen muss oder irgendwelche Regler ändern muss. Was mich beeindruckt hat, war die Aussage das man nur ein- maximal zweimal anheizen muss und der Ofen konstant Wärme spendet. Also der Ofen muss "homeofficefähig" sein oder eben auch wenn wir nicht da sind. Vorher hatten wir einen La Nordica Ofen mit 6kw in dem Raum, der nach einem halben Tag den Raum sehr gut überheizt hat 😀 , den haben wir jetzt auch nch für kalte Tage im Flur/Treppenhaus.

Erfahrung

Wir haben den Ofen nun von Oktober bis April JEDEN Tag genutzt. Er hat die Erwartungen mehr als übertroffen. Beim Anheizen fährt der Regler in die Startposition, man legt wenige Spänchen und einen Anzünder rein und schichtet so einen Scheiterhaufen an Holz drauf (Es ist ja eine Rostfeuerung). Nach dem Anzünden zieht der Ofen wunderbar an und brennt innerhalb kürzester Zeit lichterloh. Ab da gibt es durch die doppelt verglaste Scheibe auch schon schöne Strahlungswärme.

Richtig warm ist der Ofen so nach ca. 2-3h. Sobald man ins Haus bzw. ins Zimmer kommt, merkt man sofort das der Ofen an war, da es einfach angenehm warm ist. Überheizen tut der Ofen nicht und das ist vielleicht auch ein bisschen schade, manchmal fanden wir diese mollige wärme mit 26 Grad sehr schön. So wird es eher 23°C. Dafür brauch man sehr wenig Holz, es verbrennt sehr sauber und alle 10 Tage leert man den Aschekasten aus. Die Scheibe muss man auch ca. alle 10 Tage putzen. Das Flammenbild ist sehr schön.

Als Holz haben wir Hartholz (Eiche, Esche, Buche) aber auch Fichte verbrannt (gab es günstig, da Käferholz). Man benötigt zwar deutlich mehr Fichte (Faktor ca. 1,5) aber sie brennt super ab, damit kommt die Automatik also auch sehr gut klar (es gibt zwei Modi: einmal "Hartholz", einmal "Weichholz", wir haben aber immer "Hartholz" genommen).

Eine Woche waren es ca -6°C draußen, da musste man wirklich zweimal am Tag heizen, einmal morgens, einmal abends. Sonst kommt man fast immer mit einmal aus. Mit einer App kann man das verfolgen, die bietet auch ein bisschen Statistiken, finde ich aber überflüssig. Die App verbindet aus, wie man mir sagte Sicherheitsgründen, nur mit Bluetooth, also kann man das nicht aus der Ferne verfolgen. Zwei Handys gleichzeitig kann man so auch nicht verbinden, das nervt etwas. Insgesamt ist die App auch oft quälend langsam. Die App gibt auch eine "Kapazität" an, die man nicht überschreiten soll. Wir versuchen es so zu steuern, das wir ca. bei 100% rauskommen, evtl. werden also nochmal 2 Stück Holz nachgelegt.

Das nervigste an der App ist, das Sie einem ab 80% Kapazität sagen möchte, das man nicht mehr nachlegen soll. meist springt sie zwischen 79 und 80% etwas hin und her, und dann rappelt das Smartphone dauernd.

Die Steuerung an sich verbrennt sehr gut, bei Stromausfall kann man auf "Manuell" umstellen. Nach dem Abbrand wird die Luftzufuhr abgeriegelt.

Es hat sich bewährt, den Ofen wirklich jeden Tag laufen zu lassen, und über die Holzmenge die Wärme zu steuern. Wenn man ihn einmal auf 100% brennen lässt, ist er am nächsten Tag meist noch gut handwarm. Wir haben in der ganzen Zeit ca. 4rm Hartholz und 2rm Fichte verbrannt, das finde ich sehr sparsam.

Unterm Strich sind wir sehr zufrieden. Wenn das Feuer aus ist, lässt die Wärme natürlich erstmal nochmal nach und man hat dann nicht mehr viel zu schauen. Dafür hat das Zimmer immer eine sehr angenehme, konstante Temperatur. Der Ofen ist angegeben für 30-50m², jedoch finde ich ihn bei uns gerade ausreichend, weniger sollte es nicht sein. 150mm Schornsteindurchmesser Edelstahl haben sich gut bewährt.

Die Verarbeitung macht einen sehr guten Eindruck. Er war innerhalb eines Tages von der Fachfirma aufgebaut.

 
Veröffentlicht : 19/05/2023 7:01 pm
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